Moderne Märchen
Die Klasse 4b hatte vor ungefähr drei Monaten ein Deutsch-Projekt: Es ging um Märchen. Jeder Schüler musste ein Märchen neu schreiben. Wir hatten da als Lehrerin Frau Schulmeyer. Die Märchen waren manchmal bekannt (wie z.B. „Rotkäppchen“), aber manchmal waren auch nicht so bekannte Märchen dabei – wie z.B. „Die drei Federn“. Dabei sind echt tolle Ergebnisse rausgekommen – hier ist ein Beispiel:
Die drei Federn
Es war einmal ein kluger Fürst, der über das Fürstentum Babelsberg herrschte. Er hatte drei Söhne. Der älteste galt als schlau, der mittlere als verfressen und dick, und der jüngste als dumm. Deswegen wurde er von allen „Dummling“ genannt. Der jüngste Sohn wurde darum ständig von seinen Brüdern geärgert.
Wir befinden uns übrigens in der Neuzeit und schreiben das Jahr 2174. Babelsberg 03 spielt in der 1. Bundeliga, hat 43mal die Bundesligaschale gewonnen und 17mal die Championsleague.
Zurück zu den drei Brüdern. Bald wurde der Fürst alt und schwach, und so stellte sich die Frage, wer das Fürstentum übernehmen sollte. Der Berater des Fürsten hatte eine geniale Idee: Der beste Jäger von Babelsberg sollte einen Falken erlegen und diesem drei Federn ausrupfen.
So kam es dann auch. Der Jäger überreichte dem Fürsten die drei Federn. Der Fürst, der Berater und die drei Söhne gingen raus. Der Berater verkündete: „Diese drei Krähenfedern (okay, wir wollten eigentlich Falkenfedern, doch unser Jäger ist farbeblind) wirft unser Fürst gleich in die Luft und wie sie fliegen, so sollt ihr gehen! Dann bringt ihr dem Fürsten etwas Tolles mit!“
Die eine Feder flog zum Strandbad Babelsberg, die zweite zum Kletterbaum und die dritte zum Karl-Liebknecht-Stadion. Also ging der älteste Sohn zum Strandbad, der mittlere zum Kletterbaum und der jüngste musste zum Stadion.
Dort musste er aber erstmal reinkommen! Also nahm er einen Bolzenschneider und schnitt sich ein Loch in den Zaun. (Quatsch, er hat natürlich einen der Aufpasser bestochen!) Als er drin war, fragte er sich, was er seinem Vater mitbringen sollte. Als er ein paar Schritte gelaufen war, sah er seine Rettung: Den Currywurst-Stand und den Bierstand! Schnell holte er eine Currywurst und ein Bier für seinen Vater.
Als er wieder im Schloss war, kamen gerade auch seine Brüder zurück. Der älteste hatte einen Eimer und eine Buddelschippe mitgebracht. Der mittlere Bruder war so faul, dass er gar nichts mitgebracht hatte. Und der jüngste hatte eben die Wurst und das Bier mitgebracht. Darüber freute sich der Fürst und versprach dem jüngsten Sohn das Fürstentum. Und dieser herrschte dann weise bis an sein Ende…
Und die Moral von der Geschicht:
Die gibt es nicht.
Leo