Schulgeschichte
Viele der Babelsberger:innen, die häufig an der Grundschule 16 in der Karl-Liebknecht-Straße vorbeigehen, haben in dem roten Backsteingebäude ihre Schulzeit verbracht. Nur wenige aber kennen die wechselvolle Geschichte des Hauses.
Im Jahre 1907 als Nowaweser Gemeindeschule 1 eröffnet, war sie eine der modernsten Bildungsstätten jener Zeit. In der Weimarer Republik wandelte sie sich, nun Gemeindeschule 5, zur „weltlichen Sammelschule“ ohne Religionsunterricht.
Die nach 1933 durch die Nationalsozialisten „gleichgeschaltete“ Volksschule wurde kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges durch eine Fliegerbombe schwer beschädigt.
Ab 1949: Aus der Grundschule entwickelte sich zur DDR-Zeit eine der ersten polytechnischen Oberschulen Potsdams. Erst 1950 konnte der Unterricht in allen Räumen des umgestalteten Gebäudes wieder aufgenommen werden. Das Dach krönte nun eine Kuppel für astronomische Beobachtungen – eine Sternwarte. Seit Herbst 1948 ziert der Name des Babelsberger „Arbeiterastronomen“ Bruno Hans Bürgel die Eingangsfront unserer Schule.
1991 bis heute: Nach der Wiedervereinigung wurde die Bruno-H.-Bürgel-Schule wieder zur Grundschule, wo seit 1991 Schüler/innen der Klassen 1 bis 6 unterrichtet werden. Umfangreiche bauliche Maßnahmen sind seitdem erfolgt – z.B. der Neubau eines Kleinsportfeldes auf dem erweiterten Schulhof. Viele weitere Maßnahmen von der Fassadensanierung im Zuge des städtebaulichen Denkmalschutzes bis zur Schulhofgestaltung wurden umgesetzt, damit sich zum 100-jährigen Schuljubiläum im Jahre 2007 eine rundum moderne, traditionsreiche Grundschule im Zentrum von Babelsberg präsentieren konnte.
Denn neben der Stätte des Lernens war das Schulhaus – trotz aller Beeinträchtigungen durch unterschiedliche politische Systeme oder staatlich verordnete Ideologien – immer auch ein kulturelles Zentrum und ein Ort der Begegnung für die Babelsberger Bevölkerung.
Mehr über die Geschichte der Babelsberger Schullandschaft ist nachzulesen in dem Band „Neuendorf-Nowawes-Babelsberg: Stationen eines Stadtteils“, Hrsg. Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e.V., 2000 (Geiger-Verlag, Horb a. Neckar).