Kreative Autoren unterwegs
Im Deutschunterricht der Klasse 5a wurde mit einem Lesetagebuch die Geschichte vom Sprachabschneider von Hans-Joachim Schädlich behandelt worden.
Die Geschichte von Paul, der Wörter und Buchstaben seiner Sprache an den Vielolog für das Erledigen seiner Hausaufgaben eintauscht, ist auf jeden Fall einigen von euch bekannt. Das Ende der Geschichte ist von Greta und Nelly auf sehr fantasievolle Art und Weise umgeschrieben worden.
Seht selbst! Viel Spaß beim Lesen.
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Schlussversion von Nelly
Paul faltet den Zettel und starrt erschrocken auf ihn. Auf dem Zettel stehen viele verschiedene Sprachrätsel.
„Wie sollen ich denn lösen?“, fragt sich Paul.
Er sieht nur Namen und irgendwelche unverständlichen Wörter.
Plötzlich fällt Paul etwas auf: bei den Namen stehen auch Zahlen und kleine Buchstaben.
„Können Lasse sein in Kinder Namen sein!“, ruft Paul begeistert. Und manche Namen kennt er nur zu gut.
Am nächsten Tag bleibt er nach der Schule extra noch da.
„Wo bleiben sie denn?“, fragt sich Paul. Er will Lisa aus der 8. Klasse abfangen.
„Da sein sie ja!“, ruft Paul und rennt zu ihr hin. „Was haben du an Vielolog verkaufen?“, fragt Paul sie gleich.
Erst guckt sie verdutzt, dann sagt sie: „ll mn Vkl.“
Darauf war Paul schon vorbereitet. Er überlegt. Was könnte dazu passen?
„Alle deine Vokale?“, ruft Paul erschrocken. Lisa nickt. Und so arbeitet sich Paul durch die ganze Schule.
Als Paul am nächsten Tag zum vereinbarten Treffpunkt kommt, sagt Paul zum Vielolog: „Hier haben du lösen Rätsel.“ Der Vielolog guckt es sich kurz an, dann ruft er empört: „Alles richtig!“.
Dann sagt er: „Ok, du kriegst deine Sprache zurück.“
Und seit diesem Tag an verkauft niemand mehr seine Sprache.
„Dafür habe ich gesorgt.“, sagt Paul zum verärgerten Vielolog der zu ihm gekommen ist.
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Schlussversion von Greta
Als Paul zu Hause angekommen ist, reißt er den Brief auf und da steht: nichts! Paul versteht die Welt nicht mehr. Nichts?! Was soll das denn für ein Rätsel sein? Paul wird traurig, sehr traurig. In dem Moment kommt seine Mutter ins Zimmer und sagt: „Paul, wir müssen reden.“ „Ich können nicht reden“, sagt Paul. Und auf einmal hält er es nicht mehr aus! Er beginnt zu weinen, immer hat er die Tränen unterdrücken müssen, doch jetzt hält er es nicht mehr aus. All die Tränen, die sich bei ihm angesammelt haben, schießen wie Pistolenkugeln aus ihm heraus. Da fällt seiner Mutter etwas ein und sie sagt: „Du bist doch nicht etwa auf Vielolog reingefallen?“ Paul stutzt. „Woher? Wie? Hä?“, sagt Paul. Da beginnt seine Mutter zu erzählen, dass sie, als sie Kind war, mal einen Mann getroffen hat, der sie gefragt hat, ob er ihre Hausaufgaben machen soll und dafür ihre Verben kriegt. Dass sie das Angebot abgelehnt hat, aber dass aus ihrer Klasse fast alle es angenommen haben, „außer ich und… dein Vater.“ „Papa?“, ruft Paul. „Ja, dein Vater und ich. Nach 3 Monaten konnte niemand mehr sprechen. Kein Lehrer hat uns verstanden. Ich und dein Vater haben angefangen, uns Pläne zu überlegen. Eines Tages hatten wir die Hausaufgabe, eine Geschichte zu schreiben. Dein Vater war wunderbar im Geschichten schreiben! Wir waren gerade auf dem Schulweg, als uns Vielolog über den Weg lief. Deinem Vater fiel das Blatt mit der Geschichte aus der Hand. Vielolog hob es auf und …“, eine kleine Pause setzte ein, „er war weg.“, endete Pauls Mutter. „Waaas?!“ sagte Paul, „er war weg!“ Paul konnte es nicht fassen. „Weißt du was, Paul, weißt du was in dieser Geschichte steckte? … Phantasie! …. So, und genau das hast du.“, endete seine Mutter und trat zur Tür hinaus. Paul grübelte, dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und begann.
Am nächsten Tag klingelte Vielolog und fragte, ob er das Rätsel gelöst hatte. Paul sagte: „Ja.“ und geleitete Vielolog in sein Zimmer. Paul gab Vielolog ein Blatt und schaute darauf, es gab einen lauten Knall, Vielolog verschwand, doch Pauls Sprache kam zurück.